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Einfach mal Andersdenken

Oder warum Warum Andersdenken vieles Möglich macht. IKEA als Beispiele für gutes strategisches und taktisches Marketing. Auf Grund der hohen allgemeinen Bekanntheit und der, aus unserer Sicht, beispielhaften Umsetzung einer Marketing- und Unternehmensstrategie möchten wir mit Ihnen gemeinsam das Unternehmen IKEA näher betrachten. Was machen die Schweden gut und was machen Sie anders als andere.

 

Der schwedische Möbelkonzern generierte im Jahr 2022 weltweit etwa 42 Milliarden Euro Umsatz. 14,4 Prozent davon alleine in Deutschland. Deutschland ist mit einem Verkaufsanteil von 25 Prozent der größte IKEA Einzelmarkt. In keinem anderen Land ist IKEA so erfolgreich wie in Deutschland. Jeder kennt hier die IKEA Klassiker wie das Regal „Billy“ oder die Couch „Klippan“. Doch was macht dieses Unternehmen so erfolgreich? Worin liegt der entscheidende Unterschied zu allen anderen Einrichtungs- und Möbelhäusern? Wer nun zuerst an die günstigen Verkaufspreise denkt befindet sich unseres Erachtens auf dem Holzweg. Denn einerseits ist das Verkaufspreisniveau bei IKEA absolut durchschnittlich, andererseits gibt es zahllose Möbeldiscounter welche trotz wesendlich geringerer Verkaufspreise nicht einen annähernden Erfolg verzeichnen können.

 

Der Erfolg dieses Konzerns liegt vielmehr in der strategischen Ausrichtung der Unternehmensplanung und des Marketings, in den Zielen, Werten und Normen, der fast schon legendären IKEA Philosophie begründet. Das unternehmen selbst beschreibt seine Philosophie und seine Ziele wie folgt: „Wie andere Unternehmer, hat auch unser Gründer mal einen schlauen Satz gesagt, der zur Firmenphilosophie wurde: »Wir wollen den vielen Menschen einen besseren Alltag schaffen.« Den Satz haben wir aber nicht auf eine Messingplatte in der Eingangshalle graviert – und vergessen, wir arbeiten tagtäglich mit ihm. Indem wir nach den besten Lösungen suchen, um gut gestaltete, funktionale und qualitativ hochwertige Einrichtungsideen herzustellen – aber zu einem niedrigen Preis. Unsere Philosophie bestimmt jedoch nicht nur, woran wir arbeiten – sondern auch, wie. Schließlich macht die Arbeitszeit einen Teil unseres Lebens aus. Darum suchen wir auch immer nach Wegen, um den IKEA-Mitarbeitern einen besseren Arbeitsalltag zu schaffen. Ohne Privilegien für wenige. Sondern mit Möglichkeiten für alle.“

 

Das Apfelsinenkisten Image und den noch vor Jahren schlechten Ruf hat IKEA längst abgelegt. Heute werden elegante, modische und teilweise auch hochwertige Artikel aus dem gesamten Einrichtungsbereich vertrieben. Laut IKEA sind es bereits über 10.000 verschiedene Artikel welche bei 1800 Herstellern in 55 Ländern der Welt eingekauft werden. Dabei achtet man nicht nur streng auf den günstigen Einkaufspreis, sondern auch auf intelligentes Design, Schutz der natürlichen Rohstoffe, eine umweltgerechte Produktion bzw. eine mögliche Recycelbarkeit und darauf das die Arbeitsbedingungen in den Produktionsbetrieben der IKEA Philosophie entsprechen. IKEA hat offensichtlich die unternehmerische Verantwortung für die Welt von morgen zu einem eigenen Unternehmensziel gemacht.

 

Offensichtlich ist es hier gelungen die strategischen Ziele konsistent in taktische und operative Maßnahmen umzusetzen. Die Vision des Firmengründers Ingvar Kamprad „Wir wollen den vielen Menschen einen besseren Alltag schaffen.“ ist heute noch genauso aktuell und präsent wie vor 50 Jahren als das erste IKEA Möbelhaus im schwedischen Älmhult eröffnet wurde.

 

Auch außerhalb der strategischen Betrachtung gibt es in den Einrichtungshäusern des schwedischen Konzerns viel vorbildliches und Beispielhaftes zu entdecken. Nichts wird dem Zufall überlassen. Jedes Detail wird im Vorfeld genauestens geplant, durchdacht und mit der eigenen Philosophie in Einklang gebracht. Im Alltag wird das Kundenverhalten aufmerksam beobachtet und studiert um stets eine Anpassung an die Bedürfnisse der Menschen bzw. Kunden zu gewährleisten.

 

Dem aufmerksamen Betrachter zeigt sich dies besonders in den liebevoll gestalteten Wohnlandschaften der Ausstellungsflächen. Viele Einrichtungsdetails wie Blumensträuße, Bilder oder eine scheinbar vergessene Zeitung vermitteln ein wohnliches, behagliches Gefühl, gerade so, als stünde man in einer realen Wohnung. Der Clou, alle verwendeten Asessoires sind im Einrichtungshaus erhältlich. Ebenso vorbildlich und gleichermaßen Kundenfreundlich ist die Postierung der Einkaufswagen im Haus, die Möglichkeit der Kinderbetreuung, die kostenlose Bereitstellung von Maßbändern und Bleistiften um hier nur einige der zahllosen Details zu nennen, welche sicher nicht nur aus der Sicht des Marketings interessant sind.

 

Wir können an dieser Stelle nur jedem, und besonders all jenen die nicht aus der Möbel-Branche stammen, raten aufmerksam durch die Einrichtungshäuser dieses schwedischen Konzerns zu laufen. Viele der in diesem Buch beschriebenen Denkanstöße wurden in diesem Unternehmen bereits erfolgreich umgesetzt. Dieser Aufruf, sollte allerdings nicht als Aufforderung zum Ideenklau mißverstanden werden. Denn nur Affen machen alles nach. Um in Zukunft zu den Gewinnern zu gehören reicht es nicht eine Idee nachzumachen, einem Beispiel zu folgen. Man muss sich schon etwas neues einfallen lassen, aus den evt. Fehlern, Chancen und Potentialen der anderen lernen, um besser zu sein als die anderen.