27 Jan Unternehmensinterne Kommunikation
Die unternehmensinterne Kommunikation stellt so zu sagen die Achillesferse jedes Unternehmens dar. Namhafte Studien zu diesem Thema belegen immer wieder sehr eindrucksvoll, dass fehlende oder schlechte unternehmensinterne Kommunikation zu den häufigsten Fehlerquellen gehört. Die unzureichende Nutzung unternehmensinterner Synergien, fehlende Absprachen, unnötige Mehrfachbestellungen, Missverständnisse und so weiter, sind nur ein paar der offenen Fallgruben im Dschungel der unternehmensinternen Kommunikation.
Was nun konkret im Einzelnen zu leisten ist, um effizient und ergebnisorientiert im Unternehmen zu kommunizieren, darüber gibt es eine Vielzahl guter Unterlagen, Studien und Bücher. Viel wichtiger, und damit möchte sich dieser Artikel auseinander setzen, ist die Erkenntnis um die Bedeutung einer funktionierenden unternehmensinternen Kommunikation.
Die meisten Menschen in einem Unternehmen haben Schwierigkeiten, Probleme, Meinungen oder Vorschläge zu kommunizieren. Dies liegt unter anderem an der schulischen, universitären und betrieblichen Ausbildung, welche auf das rationale Verarbeiten von Wissen ausgerichtet ist. Die Scharfe zweiwertige Logik, welche dieser Ausbildung zugrunde liegt, lässt nur richtig oder falsch, nicht aber eine dritte Möglichkeit zu. Dieses duale Denken ist nicht nur äußerst konfliktträchtig, sondern auch Hemmschuh für die innerbetriebliche Kommunikation, für Innovationen, neue Meinungen und Vorschläge. Schlimmer noch, dies ist der tief in uns verwurzelte Grund, warum Mitarbeiter aus Egoismen heraus Informationen zurückhalten, Meinungsverschiedenheiten zu Mobbing und unternehmensinternen Kleinkriegen führen, warum Unternehmensabteilungen gegenseitig verfeindet sind, Informationen und damit Machtpotenzial horten; warum Fähigkeiten und Begabungen der Mitarbeiter zum Querdenken motivieren oder zum Streitschlichten nicht genutzt werden und der Unternehmenserfolg trotz aller Bemühungen nicht eintritt. So lange es nicht gelingt, mithilfe der strategischen Werte-Elemente die unternehmensinterne Kommunikation wiederzubeleben, um ein vertrauensvolles, effektives, kooperatives Arbeiten zu ermöglichen, werden alle Investitionen in Werbung, Technik oder taktisches Marketing vergebens sein. Die Zukunft wird unseres Erachtens jenen Unternehmen gehören, die es schaffen, ein Team zusammenzustellen, welches sowohl auf der fachlichen wie auch auf der Beziehungsebene zusammenwirkt. „Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg.„ Henry Ford
Zum Aufbau einer sinnvollen unternehmensinternen Kommunikation sollen folgende Punkte als Denkanstöße dienen:
- Klar definierte Ziele
- Klar definierte Schranken (im Sinne von führenden Leitplanken) und Bedingungen
- Einforderung von Informationen und Feedback
- Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit Informationen
- Gesprächsrunden zu festen Zeiten
- Teamarbeit im Sinne von gemeinsam
- Gruppen auf Fach- und Beziehungsebene schaffen
- Out-of-the-Box-Denken und auch vordergründig abwegige Vorschläge zulassen
- Unangenehme Einwände neutral bewerten
- Grundsätzliche Offenheit für mögliche Reformen oder Neuerungen
- Informationen reflektieren und sinnvoll weiter geben
- menschlicher und ethisch korrekter Umgang mit den Mitarbeitern
- … etc.
Wichtig ist aber auch, dass die hier beschriebenen kommunikativen Denkanstöße einer langfristigen, langsamen Reform der unternehmensinternen Kommunikation bedürfen, ohne dabei die Mitarbeiter und Führungskräfte durch ein Diktat zu hoch gesteckter Ziele unter Druck zu setzen. Wer zu hohe Ziele steckt, nicht mit Hilfe und einer entsprechenden Aufbruchstimmung zur Seite steht, löst mit diesen Vorgaben nur Druck und Angst aus. Dies wäre für die Unternehmenskommunikation kontraproduktiv und langfristig negativ für den Unternehmenserfolg.