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Von UMTS, LTE und 5G – oder warum es ohne Vision nicht funktioniert

In Erinnerung an den Siegeszug der mobilen Telekommunikation Ende des 20. Jahrhunderts wird die essentielle Notwendigkeit von strategischen Marketing besonders deutlich. Zeitlich etwa mit Eintritt der Firma Mannesmann Mobilfunk und dem Produkt D2 in den Markt ging ein wahrer Ruck durch die Gesellschaft – ähnlich dem Goldrausch im 19. Jahrhundert. Plötzlich sahen viele Menschen ihre Chance im Unternehmertum; ihre Chance in kürzester Zeit zu einem sehr großen privaten Vermögen zu gelangen. In diese euphorische Stimmung hinein wurden zahllose Unternehmen rund um den Telekommunikationssektor gegründet. So unterschiedlich diese auch waren, aber sie alle hatten zwei Dinge gemeinsam – den Glauben an den schnellen Profit und das fehlen jeglicher unternehmerischer Vision.

 

Was wohl die meisten jungen Unternehmen völlig aus ihren Überlegungen verdrängt hatten ist die Tatsache, das sich alles – und damit auch der Telekommunikationstrend in Wellen bewegt und das diese Telekommunikationswelle auf die diese Unternehmen nun gesetzt hatten bereits kurz vor ihrem Scheitelpunkt stand. Fokussiert auf technische Innovationen war das Primäre Ziel dieser Branche möglichst viele Produkte in möglichst kurzer Zeit zu verkaufen. Ein reines und ausschließliches Produkt- und Produktionsdenken vorbei an den Interessen der Kunden, vorbei an den Interessen der Mitarbeiter und damit vorbei an den Interessen der Menschen. Und dies war, und ist in anderen Branchen immer wieder der Selbe, aber aus meiner Sicht, entscheidende Fehler. Immer mehr Unternehmen drängten auf den Telekommunikations-Markt. Durch eine zunehmend aggressiver werdende Verkaufspolitik wurden Marktanteile um- und neu verteilt.

 

Das einzige Marketinginstrument was man kannte war offensichtlich der Preis. Die modernsten Geräte wurden für symbolische Beträge den Kunden gerade zu hinterher geworfen, wohl in der stillen Hoffnung, das diese dann begeistert pausenlos telefonieren und die relativ teuren Gebühren zahlen – Pustekuchen! Die Verbraucher spielten die Anbieter gegeneinander aus und schürten das Feuer des Preiskampfes. Das Mobiltelefon, das gestern noch das Statussymbol Nr. 1 war wurde über Nacht zum Alltagsgegenstand. Kein Wunder – jeder hat eins oder gar mehrer, selbst Opa, Oma und der Hund – na und?

 

Die Verwunderung über den kollabierenden Markt war schließlich in der Branche groß. Anscheinend hatte es niemand für möglich gehalten, dass auch dieser Markt gesättigt werden könnte. Selbst große Konzerne welche vorher eine Marktbeherrschende Stellung inne hatten mussten nun um ihre Existenz kämpfen. Die Unternehmen reagierten, scheinbar hilflos mit radikalen Umstrukturierungen oder fusionierten mit ausländischen Firmen zu Großkonzernen. Der vorher so unendlich geglaubte Markt schrumpfte in wenigen Monaten auf ein Bruchteil seiner ursprünglichen Größe zusammen. Jene Unternehmen die überlebten glauben nun in einer von außen nicht nachvollziehbaren Naivität, nur auf den nächsten Aufschwung warten zu müssen.

 

Nach UMTS und LTE hat man schon wieder Milliarden Beträge in die neue 5G Technologie investiert. Wieder im Glauben an den schnellen Profit, an den schnellen Euro. Wieder vorbei an den Kunden und den Bedürfnissen der Menschen. Es gibt kein menschliches Bedürfnis mobil zu telefonieren, oder stets erreichbar zu sein. Aber es gibt ein menschliches Bedürfnis nach Kommunikation, sich mitzuteilen, jemanden zu finden der zuhört, dem man seine Ideen, Erlebnisse, Gefühle oder Probleme erzählen kann. Aber ein technisches Hilfsmittel wie ein Telefon, egal wie viele Technische Applikationen es auch hat, bleibt immer ein Hilfsmittel, eine Krücke ein widerstand eine Bremse der menschlicher Kommunikation.

 

Dies ist der Grund warum diese Branche, warum diese Unternehmen meiner Meinung nach nicht erfolgreich sein konnten bzw. können. Es sei denn, sie besinnen sich der Menschen und Ihrer Bedürfnisse; stellen den Menschen wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns; bieten Ihren Kunden Hilfe, Lösungen, Beratung und vor allem die Befriedigung ihrer Bedürfnisse. Das Unternehmen das dies zuerst erkennt und durchgängig umsetzt, wird der zukünftige Marktführer sein.