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Strategie und Charakter

Die Wahl der Strategie ist selbstverständlich nicht beliebig. Hinter jeder erfolgreichen Unternehmensstrategie steht ein Unternehmen, ein Charakter, eine Philosophie eine Kultur. Beide Strategie und Unternehmen bilden eine Einheit. Seine Strategie ist folglich der Plan zur Umsetzung der individuellen unternehmerischen Vision. Jede Strategie ist dann zum Scheitern verurteilt, wenn sie nicht zum Charakter des Unternehmens passt. Sie wird unglaubwürdig. Auf Dauer hat darum ein Unternehmen nur auf dem Weg Erfolg, der seinem besonderen Charakter, seinen Fähigkeiten entspricht. So einfach und einleuchtend diese Regel erscheint, so häufig wird gegen sie verstoßen.

 

Darum müssen Unternehmenscharakter und Unternehmensstrategie eine untrennbare Einheit bilden:
+ weil jede Strategie scheitert, die nur halbherzig verfolgt wird
+ weil Gestaltungsenergien mit dem Grad der persönlichen Identifikation der Mitarbeiter wachsen
+ weil Erfolg aus dem Zusammenspiel von strategischer Ausrichtung und individueller Neigung resultiert

 

Von der Idee zur Verwirklichung

Fortschritt ist die Verwirklichung von Ideen. Das gilt für jede Gesellschaft, für jeden Markt und für jedes Unternehmen. Doch die Idee alleine ist kein Garant für Fortschritt und unternehmerischen Erfolg. Wer eine Idee ohne Strategie entwickelt, hat zwar ein Ziel, kennt aber nicht den Weg dort hin. Eine Strategie ist darum das Nadelöhr der Unternehmensentwicklung. Sie umfasst die entscheidenden Maßnahmen, die zur Erreichung einmal gefasster Ziele führen: als Wegweiser, der unternehmerisches Handeln kanalisiert und lenkt. Um von der Idee zur Wirklichkeit zu gelangen, lassen sich folgende drei Ebenen der Planung unterscheiden:

 

Strategische Planung

Sie bezeichnet die Maßnahmen, die langfristig zur Verwirklichung grundsätzlicher Zwecke, Ziele und Wertvorstellungen des Unternehmens notwendig sind. Solche Maßnahmen können z.B. der Eintritt in neue Märkte, der Aufbau neuer Vertriebskanäle oder die Entwicklung neuer Produkte sein. Sie werden in der Unternehmensstrategie formuliert.

 

Operative Planung

Sie bezeichnet die Maßnahmen, die mittelfristig zur Optimierung einer bereits eingeschlagenen Strategie notwendig sind. Solche Maßnahmen können z.B. Marktanalysen, der vermehrte Einsatz von Handelsvertretern oder die Erhöhung des Entwicklungsbudgets sein. Sie werden im Jahresplan des Unternehmens formuliert.

 

Taktische Planung

Sie bezeichnet die Maßnahmen, die kurzfristig zur Anpassung der Strategie an die im Unternehmensalltag auftretenden Probleme und Aufgaben notwendig sind. Sie ist die Meisterung des Augenblickes, die Kunst, aus der Situation heraus angemessen zu handeln. Solche Maßnahmen werden in keinem Plan formuliert, sondern an Ort und Stelle entschieden.

 

Strategische, operative und taktische Planung lassen sich natürlich nur in der Theorie eindeutig voneinander trennen. In der Praxis wirken sie stets aufeinander ein. Eine Strategische Unternehmensplanung darf aber nicht als starres Korsett miß verstanden werden, welches den unternehmerischen Handlungsspielraum einengt. Auch eine Strategische Unternehmensplanung muss immer wieder mit der IST – Situation abgeglichen und ggf. angepaßt werden.

 

Merkmale einer erfolgreichen Strategie

Die strategische Planung soll das unternehmerische Handeln fördern, nicht behindern. Sie soll klare Prioritäten setzen, um so Tag für Tag konkrete Entscheidungen herbeizuführen, die zur Erreichung vorab gesteckter Ziele / Visionen erforderlich sind. Um diese Funktion zu erfüllen, muss die Strategie folgende Merkmale aufweisen:

 

Zielorientierung:
Jede Strategie ist wirkungslos, wenn ihr Zweck für Mitarbeiter, Führungskräfte und Kunden nicht erkennbar wird. Eine Strategie muss darum auf ein unmissverständlich kurz und prägnant formuliertes Ziel ausgerichtet sein.

Unverwechselbarkeit:
Eine Strategie ist eng mit dem Charakter des Unternehmens verknüpft. Sie muss individuell an der Unternehmenspersönlichkeit, den Unternehmenswerten ausgerichtet sein

Faszinationskraft:
Jede Strategie koordiniert vorhandene Kräfte. Eine Strategie muss darum die Mitarbeiter, Ihre Gedanken, Ideen und Werte integrieren.

Kommunikation:
Nur wenn die Unternehmensstrategie entsprechend formuliert und den Mitarbeitern bekannt ist, können diese Ihre Arbeitskraft daran ausrichten.

 

Strategische Gefahren !?

Eine Strategie allein ist kein Erfolgsgarant. Mit dem Namen eines jeden großen Strategen in der Geschichte ist fast immer auch der Name einer großen Niederlage verknüpft. Selbst Napoleon erlebte bekanntlich sein Waterloo. Napoleons Scheitern war das Scheitern der falschen Strategie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Ein solches Schicksal ist aber nicht nur den Grossen der Geschichte vorbehalten. Ähnliche Gefahren drohen jedem Unternehmer, der seine Firma strategisch falsch führt. Gefahr droht dem Unternehmen immer dann, wenn die grundlegenden Regeln einer erfolgreichen Strategie mißachtet oder ignoriert werden. Der häufigste Grund für eine gescheiterte Marketingstrategie ist die fehlende oder nur scheinbar vorhandene Unternehmerische Vision. Ohne ein entsprechend definiertes Ziel führt jede Strategie in ein „Waterloo“ – um im Bild zu bleiben. Ein weiterer kritischer Faktor ist eine mögliche Veränderung der unternehmerischen Ziele. In diesem Fall ist es unerläßlich auch die Strategie möglichst zeitnah entsprechend zu verändern bzw. anzupassen. Auch zu nennen sei an dieser Stelle die Gefahr einer falschen Strategie.

 

Diese hier aufgeführten Gefahren sollten aber nicht vor einer strategischen Unternehmensausrichtung im allgemeinen abschrecken, sondern vielmehr dazu dienen die unseres Erachtens notwendigen Prozesse im Unternehmen besonnen und möglicherweise mit erfahrener Hilfe von außen zu bewältigen.

 

In der Regel ist es, auch für ein Unternehmen, besser an Hand der aktuellen Fakten und Informationen schnell zu entscheiden und damit zwar Fehler zu riskieren, als in falsch verstandenem Perfektionismus zu verharren. Denn auch Fehler sind Erfahrungen, wichtige Erfahrungen um in Zukunft wachsen zu können um zu lernen, um Prozesse und Produkte oder sogar Strategien zu verbessern.

 

Unternehmens-Ziel und Strategie drohen in Widerspruch zu geraten:
+ wenn unklar ist, welches Ziel die Strategie verfolgt;
+ wenn die Ziele sich verändern, die Strategie aber starr beibehalten wird;
+ wenn die Strategie mehr Taten blockiert als fördert
+ wenn das Unternehmen seine Strategie nach gängigen Meinungen statt nach eigenen Stärken entwickelt
+ wenn die Mitarbeiter die Strategie stärker prägen als Führungskräfte
+ wenn der Unternehmer (in einem kleinen Unternehmen) sich als Person verändert, seine Unternehmensstrategie aber unverändert bleibt
+ wenn die Unternehmensstrategie nicht im Unternehmen allg. bekannt ist
+ wenn die Strategiebeschreibung mehr als eine DIN-A4-Seite umfasst
+ wenn die Unternehmensstrategie bei anstehenden Entscheidungen keine Rolle spielt

 

Voraussetzungen einer zielorientierten Unternehmensstrategie

Voraussetzung für eine zielorientierte Unternehmens- und Marketingstrategie ist das exakte Wissen der Unternehmensführung um die Unternehmensziele, sowie um die Art und Weise wie diese Ziele erreicht werden können bzw. sollen! Oft stellen wir aber in der Praxis fest, das die wenigsten Unternehmen ihre Ziele klar beschreiben können. Es ist in diesem Zusammenhang unbedingt anzuraten die eigenen Unternehmens- und Marketingziele schriftlich zu fixieren, damit Sie später mit der tatsächlichen Unternehmenssituation verglichen werden können. Auch können diese schriftlich definierten Unternehmensziele im Tagesgeschäft eine wichtige Entscheidungshilfe sein.

 

Hierzu sollen folgende Anmerkungen helfen die eigenen Unternehmensziele besser definieren zu können:
+ Ziele sollten immer schriftlich formuliert sein.
+ Die Unternehmensziele müssen eindeutig und unmißverständlich, so präzise wie möglich, formuliert werden.
+ Positive Formulierung
+ Die gesteckten Unternehmensziele müssen innerhalb der Unternehmensverantwortung liegen und dürfen nicht von dritten oder anderen Faktoren abhängig sein.
+ Unternehmensziele müssen auf Verträglichkeit (Ökologie) überprüft werden, damit Sie nicht mit anderen (eigenen) Zielen kollidieren.
+ Unternehmensziele müssen zeitlich terminiert sein, damit eine Kontrolle bzw. Überprüfung der Ergebnisse möglich ist.
+ Auch in die Zielformulierung gehört, das was zur Erreichung der Unternehmensziele voraussichtlich notwendig ist. Wie sehen die ersten Schritte aus.

 

Jede noch so aufwendig erarbeitete Strategie wird sehr schnell wertlos, wenn das Ziel auf die sie gerichtet ist nicht existiert oder falsch definiert ist oder von falschen Grundlagen ausgeht. Sind die Unternehmensziele hinreichend definiert müssen diese unbedingt innerhalb des Unternehmens kommuniziert werden, damit alle Mitarbeiter mit den unternehmensinternen Zielvorgaben vertraut sind. Im besten Fall sind die definierten Unternehmensziele mit den Ziel- und Wertvorstellung der im Unternehmen arbeitenden Menschen identisch. Denn je entschiedener das Ziel, von allen Beteiligten gewollt wird, desto größere Kräfte setzt es für die strategische Umsetzung frei.

 

Die Wirkung von Entschlossenheit im Bezug auf ein zu verwirklichendes Ziel kann man immer wieder beeindruckend beobachten. Denkt man zum Beispiel an den Rad-Sportler Lens Armstrong, der nicht nur die Tour de France gewann sondern auch fast gleichzeitig sein Krebsleiden besiegte. Es gibt wohl tausende Beispiele die hier angeführt werden könnten.