18 Juli Wir müssen endlich aufhören zu lügen
In der schillernden Welt der Werbung und des Marketings ist es seit Jahrzehnten gängige Praxis, die Wahrheit zu dehnen, zu verzerren und manchmal sogar ganz zu ignorieren. Als jemand, der seit über zwanzig Jahren in dieser Branche tätig ist, kann ich mit Gewissheit sagen: Die meisten Produkte, die wir anpreisen, sind nicht die besten, schönsten oder unglaublichsten, wie es uns die Werbeslogans glauben machen wollen. Vielmehr sind sie oft das Ergebnis geschickter Verpackung und manipulativer Rhetorik.
Jeder Kunde, jedes Unternehmen, für das wir arbeiten, wird in ein glorreiches Licht gerückt. Wir kreieren Geschichten, die so verlockend sind, dass sie selbst die skeptischsten Verbraucher anziehen. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine unangenehme Wahrheit: Wir kennen die schmutzigen Tricks, um selbst die banalsten Produkte in unwiderstehliche Köder zu verwandeln. Es ist ein Spiel, bei dem die Regeln oft nicht nur unethisch, sondern auch irreführend sind.
Die Frage, die sich stellt, ist: Gibt es Grenzen und wo ziehen wir diese Grenzen? Ist es in Ordnung, die Realität so zu verzerren, dass sie den Erwartungen der Verbraucher entspricht? Oder sollten wir uns der Verantwortung stellen, die mit der Macht der Worte und Bilder einhergeht? In einer Zeit, in der Verbraucher zunehmend kritisch hinterfragen, was ihnen präsentiert wird, ist es an der Zeit, dass wir uns mit den ethischen Implikationen unserer Arbeit auseinandersetzen.
Ein Beispiel für diese Problematik ist die Werbung für Schönheitsprodukte. Hier wird oft ein unerreichbares Ideal propagiert, das nicht nur unrealistisch, sondern auch schädlich für das Selbstbild vieler Menschen ist. Die Botschaft, dass Schönheit nur durch den Einsatz bestimmter Produkte erreicht werden kann, ist nicht nur irreführend, sondern trägt auch zur Verbreitung von Unsicherheiten und Selbstzweifeln bei.
Darüber hinaus ist die Verwendung von Testimonials und Influencern ein weiteres Beispiel für die ethischen Grauzonen in der Werbung. Oftmals werden Produkte von Personen beworben, die sie nicht einmal selbst verwenden, oder die für ihre positive Bewertung bezahlt werden. Dies führt zu einer verzerrten Wahrnehmung der Authentizität und kann das Vertrauen der Verbraucher in Marken erheblich untergraben.
Die Branche steht m.E. an einem Wendepunkt. Verbraucher sind informierter und kritischer als je zuvor. Sie verlangen Transparenz und Ehrlichkeit. Unternehmen, die weiterhin auf übertriebene Versprechungen und irreführende Werbung setzen, riskieren nicht nur ihren Ruf, sondern auch ihre Existenz.
Es ist an der Zeit, dass wir als Marketingprofis Verantwortung übernehmen. Wir müssen aufhören, die Wahrheit zu verdrehen und stattdessen authentische Geschichten erzählen, die auf den tatsächlichen Qualitäten und Vorteilen der Produkte basieren. Nur so können wir das Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen und eine nachhaltige Beziehung zu ihnen aufbauen.
Die Zukunft des Marketings liegt nicht in der Täuschung, sondern in der Ehrlichkeit. Es ist an der Zeit, dass wir uns von den alten Gewohnheiten verabschieden und einen neuen Weg einschlagen – einen Weg, der auf Integrität und Respekt basiert. Denn letztendlich ist es nicht nur die Marke, die wir verkaufen, sondern auch die Werte, für die wir stehen.
So long, ich wünsche Ihnen, wie immer an dieser Stelle, viel Erfolg für Ihren Erfolg und verbleibe
mit vielen Grüßen
Volker Spielvogel
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Übersetzung:
We Need to Stop Lying Already
In the flashy world of advertising and marketing, it’s been the norm for decades to stretch the truth, twist it, and sometimes just ignore it altogether. As someone who’s been in this game for over twenty years, I can tell you straight up: most of the products we promote aren’t the best, prettiest, or most amazing, no matter what the catchy slogans say. They’re often just the result of clever packaging and manipulative language.
Every client, every company we work with gets put on a pedestal. We create stories that are so enticing that even the most skeptical consumers can’t resist. But behind this shiny facade lies an uncomfortable truth: we know all the dirty tricks to turn even the most mundane products into irresistible bait. It’s a game where the rules are often not just unethical but downright misleading.
So, where do we draw the line? Is it okay to twist reality to meet consumer expectations? Or should we face the responsibility that comes with the power of words and images? In a time when consumers are more critical than ever, it’s high time we tackle the ethical implications of our work.
Take beauty products, for example. They often push an unattainable ideal that’s not just unrealistic but harmful to many people’s self-image. The message that beauty can only be achieved through certain products isn’t just misleading; it spreads insecurities and self-doubt.
Then there’s the use of testimonials and influencers, which is another gray area in advertising ethics. Products are often promoted by people who don’t even use them or who are paid for their positive reviews. This creates a distorted sense of authenticity and can seriously undermine consumer trust in brands.
The industry is at a turning point. Consumers are more informed and skeptical than ever. They want transparency and honesty. Companies that keep relying on exaggerated claims and misleading ads risk not just their reputation but their very existence.
It’s time for us as marketing pros to step up. We need to stop twisting the truth and start telling authentic stories based on the real qualities and benefits of the products. That’s how we can regain consumer trust and build lasting relationships.
The future of marketing isn’t in deception; it’s in honesty. It’s time to ditch the old habits and take a new path—one based on integrity and respect. Because in the end, we’re not just selling a brand; we’re selling the values we stand for.
Let’s be real: consumers are tired of the smoke and mirrors. They want brands that are genuine, that they can relate to, and that they can trust. If we want to thrive in this new landscape, we need to embrace authenticity. It’s not just good for business; it’s the right thing to do.
So, let’s make a commitment to ourselves and to our consumers. Let’s create marketing that reflects reality, that celebrates the true qualities of our products, and that respects the intelligence of our audience. It’s time to stop lying and start building a better, more honest future for marketing.
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